Schulprofil

Die Elly-Heuss-Knapp-Schule (EHKS) hat seit 1892 Tradition in Neumünster. Die damals gegründete „Städtische Haushaltungsschule“ in der Petersstraße ist die erste Vorläuferin unserer heutigen Schule. Damit können wir auf eine Bildungstradition von über 100 Jahren zurückblicken.

Heute ist die EHKS als Regionales Bildungszentrum der Stadt Neumünster für die berufliche Bildung und Weiterbildung in den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Biotechnologie, Gesundheit und Pflege, Sozial- und Heilpädagogik, Heilerziehungspflege sowie Tierpflege und Tiermedizinische Fachangestellte tätig.

Wir bieten vom Erwerb des Ersten Allgemeinbildenden Schulabschlusses bis zum Abitur alle Möglichkeiten an, um den gewünschten Schul- oder Berufsabschluss anzutreten. Die verschiedenen Ausbildungs- und Bildungsgänge sowie die vier Fachschulen und zwei Landesberufsschulen werden täglich von mehr als 1.200 Schülerinnen und Schülern von nah und fern besucht. 

Europaschule

Die EHKS ist Europaschule mit vielfältigen internationalen Kontakten. Mit den Bereichen Gesundheit, Biotechnologie, medizinisch-technische Assistenz, Hauswirtschaft einerseits und Heilerziehungspflege, Sozial- und Heilpädagogik andererseits bilden wir ein besonderes Kompetenzzentrum im Norden.

Regionales Berufsbildungszentrum

Seit dem Schuljahr 2009/10 sind wir Regionales Berufsbildungszentrum (RBZ) der Stadt Neumünster und damit Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) mit eigener Satzung. Das eröffnet uns vielfältige Möglichkeiten. Wir treffen eigenständig Entscheidungen über unsere finanziellen Mittel – unter Aufsicht des RBZ-Verwaltungsrates. Und wir schließen mit Kooperationspartnern eigenverantwortlich Verträge mit vielfältigen Zielrichtungen ab.

Seit dem 30. August 2022 trägt unsere Schule das Berufswahl-SIEGEL Schleswig-Holstein, denn wir setzen eine vorbildliche Berufliche Orientierung um und gestalten damit aktiv und auf besondere Weise den Übergang Schule-Beruf.

Unsere Stärken liegen dabei in folgenden Bereichen:
  • Wir richten die Angebote konsequent an einer -gelebten- Stärkenorientierung der Schülerinnen und Schüler aus
  • wir bieten vielfältige Auslandpraktika an, die schulisch intensiv betreut werden
  • Das Berufsorientierungscenter (BOC) ist vorbildlich und bestens integriert. Die Berufsorientierungsmodule (BOM) bilden ein breites kreatives und kompetenzorientiertes Angebot.

Berufliches Kompetenzzentrum

Wir sind langfristig in der Region, überregional und europaweit das inklusive Berufliche Kompetenzzentrum im sozialen Bereich. Unsere Teilnehmenden sowie Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule als gereifte Persönlichkeiten, die ihren Platz in der Lebens- und Arbeitswelt finden. Wir binden moderne Medien konzeptionell in den Unterricht mit ein.

Folgende Strategien leiten dabei unser Handeln:

  1. Digitalisierung in der Schule optimieren.
  2. Den europäischen Gedanken im Schulleben stärken.
  3. Einbindung regionaler Angebote der kulturellen Bildung in das Schulleben.

Historisches

Im Jahr 1948 wird eine Frauenfachschule angegliedert. Starkes Anwachsen der Zahl der gewerblich-hauswirtschaftlichen und sozialpädagogischen Klassen führt 1954 dann aber zur Gründung einer eigenständigen „Bildungsanstalt für Frauenberufe“. Diese bekommt als nunmehr selbstständige Schule 1966 ein eigenes Gebäude in der Carlstraße 53 und 1971 den Namen „Elly-Heuss-Knapp-Schule“.

Seit den 1990er-Jahren steigen die Schülerzahlen stetig, sodass die Eröffnung der Außenstelle im ehemaligen Bundeswehrfachschulgebäude in der Bachstraße 32 im Jahr 1998 die räumliche Situation nur vorübergehend entspannt. Zeitgleich wird die Elly-Heuss-Knapp-Schule zur Europaschule ernannt.

Zusammen mit den anderen beiden RBZ in Neumünster – der Theodor-Litt-Schule und der Walther-Lehmkuhl-Schule – sind wir das Neumünsteraner Zentrum der Beruflichen Bildung. Hier geht's zur Hauptseite: rbz-nms.de

Die von allen RBZ gemeinsam herausgegebene RBZ-Broschüre informiert über die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie finden diese im Downloadbereich.

Elly Heuss-Knapp (1881-1952) oder „Helfen, wo ich kann“

Am 25. Januar 1881 wird Elisabeth Eleonora Anna Justine Knapp, genannt Elly, in Straßburg geboren. Ihr Vater ist Professor für Volkswirtschaft und zieht sie und ihre Schwester alleine groß. Ihre Mutter ist schwer krank und lebt in verschiedenen Sanatorien. 1899 legt Elly Knapp ihr Lehrerinnen-Examen ab. Als freiwillige Mitarbeiterin der Armenpflege wird ihr deutlich, dass christliche Nächstenliebe und soziale Gesetzgebung zusammengehören. Bildung zu vermitteln, hält Elly Knapp für die sinnvollste Art von Vorbeugung gegen soziale Not. In einer Zeit wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen sieht sie besonders die für berufstätige Frauen und Mütter belastenden Folgen der Industrialisierung. 

1900 entschließt sie sich, an der Fortbildungsschule für Mädchen Bürgerkunde zu unterrichten 1905 beginnt sie ein Studium der Volkswirtschaft in Freiburg, das sie in Berlin fortsetzt. Von Friedrich Naumann erhält sie wesentliche Anregungen für eigenes Denken und Urteilen. Für seine Zeitschrift „Die Hilfe“ liefert sie Beiträge, und durch ihn kommt es zur Bekanntschaft mit dem Journalisten Theodor Heuss. Dem Studium folgt eine Zeit intensiver Vortragstätigkeit, die ihren Niederschlag in dem Buch „Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre für Frauen“ findet. 1908 heiraten Elly Knapp und Theodor Heuss. 1910 wird ihr gemeinsamer Sohn Ernst Ludwig geboren. 1911 übernimmt sie wieder Unterrichtstätigkeit.

Der Ausbruch des ersten Weltkrieges stellt Elly Heuss-Knapp vor neue Aufgaben. Sie richtet eine Arbeitsbeschaffungsstelle für Frauen ein. Damit soll Soldatenfrauen bei der Vereinbarung von Arbeit und Kinder- und Haushaltsversorgung geholfen werden.

1918 endet der erste Weltkrieg und das Wahlrecht für Frauen wird im deutschen Gesetz verankert. Elly Heuss-Knapp textet Plakate und Flugblätter, die Frauen zur Wahlteilnahme ermutigen sollen: „Frauen werbt und wählt, jede Stimme zählt, jede Stimme wiegt, Frauenwille siegt!“

Neben der erneut aufgenommenen Lehrtätigkeit kandidiert sie für die Deutsche Demokratische Partei. 1930/31 schreibt sie regelmäßige Beiträge für die Zeitschrift „Der Rundfunkhörer“ und hält Rundfunkvorträge, z. B. über Mütterschulen.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird es für das Ehepaar Heuss schwierig. Geplante Vorträge werden verboten, Elly Heuss-Knapp wird aufgrund einer Denunziation gekündigt, Theodor Heuss verliert sein Hochschullehramt und sein Reichstagsmandat. Sie wagt den Sprung in die Werbewirtschaft und kann die Existenz der Familie durch das Erfinden der Werbe-Jingles (akustische Warenzeichen) sichern. 1934 erscheint ihr autobiografisches Buch „Ausblick vom Münsterturm“.

1945 wird Theodor Heuss Kultusminister von Württemberg. Elly Heuss-Knapp wird 1946 Landtagsabgeordnete. 1948 geht sie mit ihrem Mann nach Bonn, der 1949 zum Bundespräsidenten gewählt wird. 1950 gründet sie die Elly-Heuss-Knapp-Stiftung, auch Deutsches Müttergenesungswerk genannt, dem sie bis zu ihrem Tode am 19. Juli 1952 ihre ganze Kraft widmet.

In Übereinstimmung mit ihrem humanistischen Weltbild trägt unsere Schule den Namen Elly-Heuss-Knapp-Schule.

Kontakt und weitere Infos

Carlstraße

Elly-Heuss-Knapp-Schule
Carlstraße 53
24534 Neumünster

Kontakt

Telefon: (04321) 942-4810
Telefax: (04321) 942-4809
E-Mail: info@ehks-nms.de